Viele Geschlechterdynamiken
beim Dating und in Beziehungen
sind längst veraltet – und
machen es uns schwer,
gesunde, gleichberechtigte
Beziehungen aufzubauen.
Wir nennen das den ‘Romance Gap.’
Romance
Gap
(Substantiv, umgangssprachlich)
Die Ungleichheit der Erwartungen an das Verhalten der verschiedenen Geschlechter im Dating und in Beziehungen.
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Warum Jetzt?
Warum Bumble?
Ein unbeachteter Romance Gap schränkt Liebesbeziehungen ein und verhindert authentische Begegnungen. Denn traditionelle Gendernormen beeinflussen unterbewusst nicht nur unsere Verhaltensweisen, sie wirken sich auch auf unser Mindset aus. Dazu gehört unsere Wahrnehmung, was wir an einem Partner oder einer Partnerin romantisch, sexy und attraktiv finden. All das hat sehr reale Auswirkungen.
EINE UMFRAGE SCHAFFT KLARHEIT
In einer von Bumble in Auftrag gegebenen Umfrage, die von YouGov in mehreren europäischen Ländern durchgeführt wurde, stimmten 74 % aller Erwachsenen zu, dass es in romantischen Beziehungen noch immer unterschiedliche Erwartungen und erwartete Verhaltensweisen gibt, die vom Geschlecht abhängen.
WIE DER GENDER PAY GAP – ABER IN DER LIEBE
Wie die Gender Pay Gap oder das Ungleichgewicht bei der Inanspruchnahme von Elternzeit hat der Romance Gap enorme Auswirkungen, denn Dating und Beziehungen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Während sich im beruflichen Umfeld schon einiges getan hat, werden geschlechtsspezifische Dynamiken beim Daten und in Beziehungen weiterhin nicht nur hingenommen, sondern sogar erwartet. 52 % der Befragten geben an, von Männern zu erwarten, dass sie die Initiative ergreifen – sowohl beim Date als auch beim ersten Kuss. Nur 8 % erwarten das von einer Frau.
"Von Männern wird immer noch erwartet, beim Daten und in Beziehungen die Initiative zu ergreifen."
DEN BEGRIFF HAST DU VIELLEICHT NOCH NIE GEHÖRT, ABER DU KENNST DAS GEFÜHL
Hast du dich mal gefragt, warum du es sexy findest, wenn er die Initiative ergreift? Warum du dir Gedanken machst, ob er vielleicht das Interesse verliert, wenn du dich sofort meldest? Oder warum ihr euch beide nicht immer traut, zu euren Gefühlen zu stehen – obwohl ihr doch eigentlich keine Lust auf Spielchen habt? Der Romance Gap führt dazu, dass viele von uns sich beim Daten verstellen. Dass diese “Normen” nicht fair sind, ist uns klar – aber hinterfragt haben wir sie noch nie. Bis jetzt.
WIR ALLE SPIELEN EINE ROLLE
Etwa die Hälfte (52 %) der Befragten geben an, dass geschlechtsspezifische Rollen unser Verhalten so beeinflussen, dass wir uns verstellen. Und 33 % der Frauen haben bereits ihr Verhalten angepasst, damit sich das Gegenüber bei einem Date oder in einer Beziehung überlegen oder wohler fühlt. Das darf nicht sein. Das bedeutet, dass sehr viele Menschen beim Daten nicht authentisch sind, weil “man das eben so macht”. Kein Wunder also, dass fast die Hälfte der Befragten (47 %) angibt, dass die Geschlechterrollen und entsprechende Verhaltensmuster das Daten und romantische Beziehungen schwieriger und anstrengender machen.
"52 % der Befragten geben an, dass geschlechtsspezifische Rollen und Erwartungen dazu führen, dass wir uns verstellen."
GLEICHBERECHTIGTE BEGEGNUNGEN FÜHREN ZU GLEICHBERECHTIGTEN BEZIEHUNGEN
Du gehst davon aus, dass “er die erste Nachricht schreiben sollte” (fast die Hälfte aller Befragten gibt an, dass Frauen nicht den Eindruck erwecken sollten, verzweifelt zu sein). Oder es ist dir unangenehm, dass du mehr verdienst als er (nur 5 % glauben, dass von Frauen erwartet wird, mehr zu verdienen). Ob es die kleinen Momente sind oder grundlegende Themen: Viel zu oft entstehen romantische Beziehungen aus geschlechtsspezifischen Ungleichheiten, die nicht mehr zu unserem auf Fairness und Flexibilität ausgerichteten Leben von heute passt. Das Fundament einer Beziehung wird in den ersten Monaten gelegt. Wenn von Anfang an keine Chancengleichheit besteht, ist das Risiko hoch, dass später Bereiche wie Einkommen, Kinderbetreuung und Emotionsarbeit ebenfalls von geschlechtsspezifischen Erwartungen beeinflusst werden.
VOM ROMANCE GAP PROFITIERT NIEMAND
Nicht nur von Frauen wird erwartet, ihre wahren Gefühle zu verstecken und veralteten Klischees zu entsprechen. 30 % der Befragten geben an, dass Männer nicht zu interessiert, anhänglich oder verzweifelt erscheinen sollten, während gleichzeitig 27 % der Männer bereits den Druck verspürt haben, die Initiative ergreifen zu müssen. Das ist verwirrend und anstrengend für alle und steht echten, ehrlichen Beziehungen im Weg.
ZEIT FÜR NEUE SPIELREGELN
Jetzt wo das Problem einen Namen hat, lässt es sich auch leichter erkennen. Der Romance Gap lässt sich nur schließen, wenn wir uns ihm bewusst sind und Probleme offen ansprechen, wenn wir diese Verhaltensmuster bei uns beobachten.
Date jetzt nach deinen eigenen Regeln. Zeige dein wahres Ich und Make the First Move, anstatt Kompromisse einzugehen.
*Sofern nicht anders angegeben, stammen alle auf dieser Romance Gap Microsite genannten Zahlen aus einer von Bumble in Auftrag gegebenen Studie von YouGov Plc. Befragt wurden 6770 Erwachsene, darunter 2069 aus dem Vereinigten Königreich, 1053 aus Frankreich, 1015 aus den Niederlanden, 2129 aus Deutschland und 504 aus Irland. Die Befragung wurde im Zeitraum vom 25. Januar bis 4. Februar 2022 durchgeführt. Die Befragung erfolgte online. Die Zahlen wurden gewichtet und sind repräsentativ für das jeweilige Land (Erwachsene ab 18 Jahren).
74%
geben an, dass es in romantischen Beziehungen noch immer unterschiedliche Erwartungen und erwartete Verhaltensweisen gibt, die vom Geschlecht abhängen.
33%
der befragten Frauen haben bereits ihr Verhalten angepasst, damit das Gegenüber sich bei einem Date oder in einer Beziehung überlegen oder wohler fühlt.
Only 8%
der Befragten sagen, dass es von Frauen erwartet wird, beim Daten und in Beziehungen die Initiative zu ergreifen.
29%
der Befragten geben an, dass von Männern erwartet wird beim Daten oder in einer Beziehung so zu wirken, als wäre ihnen das alles nicht wichtig.
44%
bestätigen, dass Frauen beim Daten vermeiden sollten, verzweifelt zu wirken.
47%
sind der Ansicht, dass es durch die Geschlechterrollen schwieriger ist, gleichberechtigte Beziehungen aufzubauen.
*Sofern nicht anders angegeben, stammen alle auf dieser Romance Gap Microsite genannten Zahlen aus einer von Bumble in Auftrag gegebenen Studie von YouGov Plc. Befragt wurden 6770 Erwachsene, darunter 2069 aus dem Vereinigten Königreich, 1053 aus Frankreich, 1015 aus den Niederlanden, 2129 aus Deutschland und 504 aus Irland. Die Befragung wurde im Zeitraum vom 25. Januar bis 4. Februar 2022 durchgeführt. Die Befragung erfolgte online. Die Zahlen wurden gewichtet und sind repräsentativ für das jeweilige Land (Erwachsene ab 18 Jahren).
Oder wie wir uns ein für allemal (nicht nur beim Daten) von Gendernormen und gesellschaftlichen Vorstellungen verabschieden können.
Gendernormen. Ein Wort, das dich - auch wenn du noch nie davon gehört hast - wahrscheinlich täglich beeinflusst. Von unserer Geburt an werden wir aufgrund von gesellschaftlichen Rollenbildern eingeteilt, verurteilt, bevor- oder benachteiligt. Doch was passiert, wenn wir den radikalen Akt wagen, uns gegen dieses System zu stellen?
Wir eröffnen ein Feld für echte Gleichheit, wertfreie Kommunikation und vor allem für unglaublich viel Spaß und Leichtigkeit - egal ob beim Daten, in Freundschaften oder romantischen Beziehungen. Du glaubst uns nicht? Dann schau dir das “Danke, aber das ist Bullshit”-Manifest* an, das als Gegenentwurf zu den existierenden, geschlechtsspezifischen Normen, die Bumbles aktuelle “THE ROMANCE GAP”- Umfrage offenlegt, entstanden ist. Denn wenn wir uns schon beim Daten nicht auf Augenhöhe begegnen, wie sollen wir dann gleichberechtigt in unseren Beziehungen leben?
1. Du bist nie zu alt, zu dick, zu dünn, zu weiblich, zu männlich, zu [füge hier ein Vorurteil deiner Wahl ein] - Du bist gut, wie du bist, und wenn die andere Person das nicht sieht, dann ist sie nicht die richtige für dich.
2. Warte nicht darauf, dass die andere Person zuerst schreibt. Zwischen “dein Leben leben” und dem Versuch, du selbst zu sein gibt es keine Zeit dafür, sich mit solchen Spielchen aufzuhalten.
3. Erwarte nicht, dass die andere Person die Führung übernimmt. Du bist im Alltag proaktiv? Warum nicht auch beim Daten?
4. Deine sexuellen Erfahrungen sind wertvoll und nichts, wofür du dich schämen solltest. Nie und nimmer. Egal, ob du bis jetzt viel erlebt hast oder weniger.
5. Wenn du jemanden willst, lass dich nicht von vorherrschenden Normen zurückhalten! Worauf wartest du? (natürlich immer im Rahmen von gegenseitigem Einverständnis. Creepy sein, ist nie akzeptabel oder gar charmant, siehe Punkt 7)
6. Deine Einstellungen sind es wert, zu ihnen zu stehen. Du bist nie zu feministisch, zu queer, zu antikapitalistisch, zu …
7. Nein heißt immer nein, nicht vielleicht oder ein anderes Mal. Hast du schon mal über die Bedeutung von “erobern” nachgedacht?
8. Wenn ihr zusammen euer Leben plant, ist es egal, wer mehr verdient und wer weniger. Ihr teilt euer Leben und Geld ist nur ein Teil davon.
9. Scheiß drauf, wer den Heiratsantrag macht! Heiraten ist eine Entscheidung, die ihr zusammen trefft und am Ende nur ein Akt ist, um eure Verbindung offiziell zu machen.
10. Sei dir bewusst, dass du nichts weißt und ziehe keine voreiligen Schlüsse. Das Schönste am Leben ist die Ungewissheit.
* Warnung: Da wir alle von gesellschaftlichen Werten prägt sind, ist es normal, dass Gespräche über Vorstellungen und Vorurteile schmerzhaft sein können. Diese gemeinsam immer wieder zu überwinden, bildet aber die Grundlage für wirkliche Gleichberechtigung. Vertrau’ mir, ich spreche aus Erfahrung.
*Photographer credit: Tereza Mundilova
Geschlechtsspezifische Rollenbilder hindern sowohl Männer als auch Frauen daran, beim Daten ganz sie selbst zu sein. Da heißt, auch wenn du dich selbst von gesellschaftlichen Erwartungen befreit hast, datest du wahrscheinlich jemanden, der davon noch beeinflusst wird. Das erschwert die Sache für alle. Denn bedeutsame Kontakte können nicht geknüpft werden, wenn einer von beiden nicht authentisch ist.
“49% der befragten Männer geben an, dass geschlechtsspezifische Rollenbilder und Verhaltensmuster dazu führen, dass man sich verstellt.”
DIE FAKTEN:
Von Männern wird erwartet...
- ...dass sie die Initiative ergreifen. 52 % sagen, dass von Männern erwartet wird, die Initiative zu ergreifen (z. B. die Einladung zu einem Date aussprechen, den ersten Schritt machen, den ersten Kuss usw.), aber nur 8 % erwarten das von Frauen.
- ...dass sie mehr verdienen. 43 % geben an, dass von Männern erwartet wird, mehr Geld zu verdienen und die Verantwortung für die Finanzen zu übernehmen; nur 5 % geben an, dass das von Frauen erwartet wird.
- ...dass ihnen das alles nicht wichtig ist. 27 % geben an, dass von Männern erwartet wird beim Dating und in Beziehungen so zu wirken, als sei ihnen alles nicht so wichtig, und nicht zu viele Gefühle zu zeigen.
- ...dass sie nicht aufgeben. Ein Fünftel der Befragten (20 %) bestätigt, dass von Männern erwartet wird, dass sie nicht aufhören, sich um ihr Gegenüber zu bemühen.
- ...dass sie beim Sex die Initiative ergreifen. Etwas über 22 % sagen, dass von Männern erwartet wird, sexuell direkt zu sein und ihre sexuellen Wünsche und Vorlieben zur Sprache zu bringen.
*Sofern nicht anders angegeben, stammen alle auf dieser Romance Gap Microsite genannten Zahlen aus einer von Bumble in Auftrag gegebenen Studie von YouGov Plc. Befragt wurden 6770 Erwachsene, darunter 2069 aus dem Vereinigten Königreich, 1053 aus Frankreich, 1015 aus den Niederlanden, 2129 aus Deutschland und 504 aus Irland. Die Befragung wurde im Zeitraum vom 25. Januar bis 4. Februar 2022 durchgeführt. Die Befragung erfolgte online. Die Zahlen wurden gewichtet und sind repräsentativ für das jeweilige Land (Erwachsene ab 18 Jahren).
Wie können wir Gleichberechtigung in unseren Beziehungen erwarten, wenn wir direkt am Anfang Ungleichheit akzeptieren? Autorin Becky erklärt, welche Auswirkungen ihre veränderte Einstellung zum Daten langfristig hat.
“Weißt du, wie es sich für mich angefühlt hat, die Fesseln dieser geschlechtsspezifischen Emotionsarbeit zu lösen? Absolut befreiend. Endlich machte Dating mir Spaß.”
“Frauen wollen Verbindlichkeit in der Beziehung und Männer wollen ihre Freiheit, das liegt in der Natur des Menschen. Und wenn dir mal ein Kerl ins Netz geht, musst du dich wirklich anstrengen, damit er nicht dem Ruf der Wildnis folgt.” - Jahrelang war das mein Ansatz beim Daten und in Beziehungen, mit dem ich verhindern wollte, potenzielle Kandidaten abzuschrecken. Ich habe mich in einem emotional schmerzlichen Maß bemüht, dafür zu sorgen, dass ich absolut unkompliziert rüberkam: Ich schrieb niemals mehr Nachrichten als der andere, meldete mich nie als Erste nach einem Date und unterdrückte dabei mit aller Kraft sämtliche meiner Bedürfnisse. Meine größte Sorge war anhänglich oder zu interessiert zu wirken – eben das Verhalten an den Tag zu legen, das bei Vielen als typisch weiblich gilt. „Ich bin keine durchschnittliche Freundin, ich bin eine coole Freundin“ war meine Devise. Dabei ging mir sogar eine vielversprechende Beziehung durch die Lappen, weil mein “Ich schreibe nicht zuerst”-Motto dazu führte, dass er sich anderweitig umsah und fündig wurde.
Als ich also vor Kurzem eine neue Beziehung einging, beschloss ich, endlich aus diesem Klischee auszubrechen mich immer zurückzuhalten, während er die Regeln unseres Kennenlernens bestimmt. Ich hielt mir mein Wochenende nicht frei, nur für den Fall, dass er mich kurzfristig fragen würde, etwas zu unternehmen – weil er eben “kein Typ der großen Planung” ist. Ich dachte nicht mehr darüber nach, wer jetzt am Zug war. Ich erklärte sogar offen, dass ich keine Lust hatte, wie eine persönliche Assistentin jeden Ausflug zu organisieren oder ihn an Geburtstage seiner Familienmitglieder zu erinnern (ja, das ist tatsächlich schon vorgekommen).
Weißt du, wie es sich für mich angefühlt hat, die Fesseln dieser geschlechtsspezifischen Emotionsarbeit zu lösen? Absolut befreiend. Endlich machte Dating mir Spaß.
Wie mental erschöpfend dieses Verhalten war, war mir nicht klar, bis ich es abgelegt habe. Die innere Unruhe, die ich gewohnt war, verschwand, sobald ich mich weigerte, meine Erwartungen herunterzuschrauben und alles, was ich tat, im Nachhinein anzuzweifeln. Mehr erwarten, mehr bekommen. Es war wirklich so einfach.
Und es war eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Mein heutiger Freund wusste zu schätzen, wie ehrlich ich in Bezug auf meine Erwartungen war. Er wusste, woran er war, und dass nichts unter der Oberfläche vor sich hin brodelte. Wir sind zwei Menschen, die auf authentische Weise herausfinden, was der andere mag, nicht mag und braucht, um glücklich zu sein und sich respektiert zu fühlen. Nachdem ich mich von dem Gedanken gelöst hatte, dass eine Beziehung einem Mann nur Umstände bereitet (man könnte auch sagen: nachdem ich meinen Wert erkannt hatte), wurde alles viel unkomplizierter.
Die Pandemie war ein Weckruf für Shanice. Hier beschreibt sie den Moment, in dem ihr klar wurde, dass sie mehr verdient hat – und was du jetzt ändern kannst.
Der Widerspruch zwischen der Person, die ich allen anderen Lebensbereichen bin, und der Person, zu der ich beim Daten wurde, ist das eigentlich Absurde.
Ich lernte Leon* online kennen und wir rutschten schnell in eine merkwürdige, lockere Beziehung, die im Wesentlichen darin begründet war, dass wir beide allein waren.
Er hatte mit der unschönen Trennung von einer Ex zu kämpfen, die unglücklicherweise auch seine Chefin war, und ich war ebenfalls dabei, die Auswirkungen einer vor Kurzem gescheiterten Beziehung zu verarbeiten. Wir waren die perfekte Kombination für eine Katastrophe und hätten sie kommen sehen sollen, aber unter der Annahme „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ ließ ich mich von meinem Bedürfnis nach Trost leiten.
Es ist definitiv ungewöhnlich, seine „Freundschaft Plus“ in einer Phase des Liebeskummers zu unterstützen, aber wir hatten offen über unseren Gefühlszustand gesprochen. Es sah so aus, als könnten wir füreinander da sein. Ich hörte zu, zeigte Mitgefühl und versuchte, ihn durch sein Gefühlschaos zu geleiten. Und ging davon aus, dass Leon dasselbe für mich tun würde. Doch das war leider nicht der Fall.
Leon stützte sich auf mich, aber bezeichnete mich als needy, wenn ich dieselbe Zuwendung erhalten wollte. Auch in unbeschwerten Augenblicken, wenn ich über Dinge sprechen wollte, die mich begeisterten oder interessierten, ging er nicht darauf ein oder lenkte das Gespräch schnell wieder auf sich selbst zurück. Als mir klar wurde, dass ihm alles nicht wichtig genug war, um mir dieselbe Freundschaft zu zeigen, tat das sehr weh. Aber ich ignorierte es und schluckte meinen Ärger herunter, entschuldigte sein Verhalten und warf mir selbst vor, needy zu sein.
Letztendlich war ich so enttäuscht von dem Ungleichgewicht in unserer Beziehung, dass ich mich von Leon trennte. Aber die Angewohnheit, mein Verhalten an die Männer, mit denen ich auf Dates ging, anzupassen, blieb.
Sie hatte sich langsam eingeschlichen. Nachdem ich in meiner Teenagerzeit von Jungs besessen war und jede Interaktion mit ihnen überanalysierte, konzentrierte ich mich in den folgenden Jahren darauf, Dating nicht unnötig zu theoretisieren. Aber da war ich nun und nahm jede Nachricht akribisch unter die Lupe, bevor ich sie abschickte, immer darauf bedacht, nicht so zu wirken, als würde ich ihm nachlaufen. Wenn ich mich für ein Date fertig machte, zog ich Outfits vor, die „femininer“ wirkten und wählte einen Look, der meiner Ansicht nach die Männer eher ansprach. Was mir damals nicht klar war: Ich versuchte, mich zu der Art Frau zu formen, von der ich dachte, dass Männer sie sich wünschen.
Der Widerspruch zwischen der Person, die ich allen anderen Lebensbereichen bin, und der Person, zu der ich bei einem Date wurde, ist das eigentlich Absurde.
Es gab mehrere weitere Partner, die Emotionsarbeit von mir verlangten, sodass ich mich schnell in der Rolle einer pflichtbewussten und permanent aufmerksamen Zuhörerin wiederfand und meine eigenen Bedürfnisse beiseite schob.
Die Pandemie hat viele von uns wachgerüttelt. Uns ist klar geworden, was wir in vielen Lebensbereichen wirklich wollen und auch verdient haben. Meine größte Erkenntnis war, dass ich nicht will, dass der Stress des Datens mich völlig einnimmt. Ich habe kein Interesse daran, mich selbst zu unterdrücken. Und jeder Mann, der mir das Gefühl gibt, das tun zu müssen, ist diese Mühe sowieso nicht wert.
Mich davon zu lösen, dass ich die perfekte Freundin sein oder mich an starre Vorstellungen von Weiblichkeit halten muss, war ein befreiender Schritt. Ich wünschte nur, ich wäre ihn schon früher gegangen.
*Namen wurden geändert.
So schließt du jetzt den Romance Gap in deinem Dating-Leben:
- Mach dir keine Gedanken mehr darüber, ob dein Gegenüber dich mag. Frag dich lieber, ob du auf ihn stehst.
- Lass die Vorstellung, wie großartig alles mit jemandem laufen könnte, nicht die Realität im jeweiligen Moment überschatten.
- Es klingt einfach, aber kommuniziere so mit ihm, wie er mit dir kommunizieren soll. Wenn du Antworten auf Nachrichten erwartest, lass ihn nicht tagelang auf eine Antwort von dir warten.
- Vertraue deinem Instinkt! Wenn eine Stimme in deinem Kopf dir sagt, dass du mehr verdient hast, höre auf sie!
- Betrachte regelmäßig das Gleichgewicht in deiner Beziehung. Gibt sich der andere genauso viel Mühe wie du?
- Beziehungen erfordern Kompromisse, aber nicht automatisch in jeder Situation. Es ist okay, Grenzen zu setzen und nicht davon abzuweichen.
- Sei du selbst. Das ist inmitten all der Emotionen des Datings am schwersten zu beherzigen. Aber tief in unserem Inneren wissen wir doch alle, wenn wir uns verstellen oder Verhalten akzeptieren, das wir in anderen Lebensbereichen nicht tolerieren würden.
Bleibe bei deiner Art des Datens.
Für mehr Gleichberechtigung beim Daten und in der Liebe, ohne Romance Gap..
Der Romance Gap.
Das ist der Grund, warum er ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt und von dir erwartet wird, dich anders zu verhalten. Aber das kann und muss sich ändern. Und dieser Prozess beginnt, wenn du nach deinen eigenen Regeln datest. Wenn du den ersten Schritt machst.